Es ist ein Teufelskreis: Wegen der vielen Leerstände in der Schwerter Innenstadt bleiben bei den bestehenden Ladenlokalen die Kunden weg. Und wenn die Kunden wegbleiben, ziehen sich weitere Geschäfte zurück.
Um das zu vermeiden, hat man sich bei Blumen Risse frühzeitig entschieden: Am Wochenende schließt die Filiale am unteren Ende der Hüsingstraße.
Fußgängerzone entwickelt sich nicht zum Vorteil
Zu den Gründen für die Schließung wird Verkaufsleiter Lothar Ahrens sehr deutlich: „Die Fußgängerzone in Schwerte entwickelt sich nicht so wirklich zum Vorteil für den Einzelhandel. In der Innenstadt ist es schwierig, wegen der vielen Leerstände werden wir alle in Zukunft ein Problem bekommen.“
Langfristig gesehen sei es für das Unternehmen die beste Lösung, es kämen sowieso immer weniger Kunden zum unteren Teil der Fußgängerzone oder auf den Markt. Der auslaufende Mietvertrag für das Ladenlokal fügte sich gut ins Vorhaben ein.

Ein Schild im Schaufenster weist schon auf die Schließung der Blumen-Risse-Filiale hin. © Aileen Kierstein
Noch an diesem Samstag, 7. Dezember, haben Schwerter Kunden dann zum letzten Mal die Möglichkeit, sich in der Risse-Filiale mit Weihnachtsdeko oder Pflanzen einzudecken. Danach macht das Ladenlokal dicht.
Geschäft an der Bahnhofstraße bleibt weiterhin bestehen
Was aber bleibt, ist die modernisierte Filiale an der Bahnofstraße. Und die werde von den Kunden auch gut angenommen, weiß Lothar Ahrens. „Es ist eine attraktive Geschichte: Ein modernes Geschäft, bei dem wir Floristik noch größer schreiben und noch individueller auf Kundenwünsche eingehen können.“ Er betont, dass man sich auf keinen Fall aus Schwerte zurückziehen möchte. „Wenn wir nicht sowieso die zwei Filialen hätten, dann würden wir den Weg so nicht gehen.“
Erst hatte man innerhalb der Geschäftsführung noch überlegt, die Filiale in der Fußgängerzone ebenfalls umzubauen – aber die Unsicherheit sei dann doch zu groß gewesen. „Der Strukturwandel in der Stadt ist der Hauptgrund für die Schließung.“
Deswegen wolle man bei Risse auch alle Mitarbeiter behalten, genauso wie das Vollsortiment an Blumen, Pflanzen und Dekoration.
Blumen Risse machte Anfänge in der Ruhrstadt
Blumen Risse ist ein Schwerter Traditionsunternehmen, vor knapp 51 Jahren eröffnete der erste Blumenladen in Schwerte. In der Zentrale im Gewerbegebiet Nattland in Westhofen werden alle Pflanzen gelagert und anschließend zu den verschiedenen Standorten gebracht.
Mittlerweile ist der Betrieb auf rund 150 Standorte gewachsen, die meisten davon in NRW. Aber auch in Hessen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen findet gibt es Blumen Risse. Und man sei weiterhin auf Expansions-Kurs, so Lothar Ahrens: „Erst in den vergangenen vier Wochen haben wir drei neue Filialen in Moers, Soest und Lippstadt eröffnet.“
Aus tiefster Liebe zum Ruhrgebiet bin ich gerne immer und überall auf der Suche nach Geschichten – für Kultur, Kindergärten und Schulen, Umwelt, Politik und alles, was Menschen sonst noch beschäftigt.
