
Erhobenen Hauptes den Platz verlassen – davon konnte bei Tobias Mohr keine Rede sein. Den Kopf zwischen den hängenden Schultern versteckt schlich er nach knapp 40 Minuten vom Platz. Trainer Thomas Reis hatte sich entschlossen, noch vor dem Halbzeitpfiff die Notbremse zu ziehen.
Katz- und Maus-Spiel
Mohr, aufgeboten als rechter offensiver Außenbahnspieler, hatte einen – höflich formuliert – äußerst glücklosen Auftritt hingelegt. Die Magdeburger 1:0-Führung hatte er durch einen fahrlässigen Ballverlust begünstigt, auch sonst stand Mohr neben sich – da war er in der ersten halben Stunde auf Schalker Seite beileibe nicht der einzige, aber bei Mohr war es besonders auffällig, weil die Gäste auf ihrer linken Seite mit der Schalker Defensive Katz und Maus spielten.

„Es geht um die Mannschaft“
Da war also auch Cedric Brunner mit in der Verlosung, der dann in der Halbzeit ausgewechselt wurde – und sicherlich nicht nur, weil er Rückenprobleme hatte.
Mohr hingegen bekam die „Höchststrafe“ der Auswechslung noch vor der Pause, und Thomas Reis weiß, wie sehr so etwas an einem Fußballer nagt: „Das macht kein Trainer gern“, erklärte Schalkes Chefcoach nach dem Spiel, „aber in so einem Moment geht es dann halt um die Mannschaft“.
Der Erfolg gab Reis recht
Der anschließende Spielverlauf gab Reis, der Yusuf Kabadayi für Mohr und dann Henning Matriciani für Brunner gebracht hatte, recht: Schalke stabilisierte sich, machte in einer wahren Achterbahn-Fahrt aus einem 0:2-Rückstand noch einen 4:3-Sieg.
Für Schalke der zweite Saisonsieg, für Tobias Mohr persönlich wahrscheinlich zunächst einmal wieder ein Rückschritt, nachdem er zuletzt ein wenig Fuß gefasst zu haben schien.