Marienkäfer-Plage: Wo sie herkommt und wie man sie los wird

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Marienkäfer tummeln sich am Fenster eines Strandpavillons
Marienkäfer gelten hierzulande als Glücksbringer, können sich im Herbst aber zur Plage entwickeln. © picture alliance / dpa
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Wer bei den aktuell milden Herbsttemperaturen gerne über einen längeren Zeitraum Fenster oder Balkon- und Terassentüren auflässt, kann bereits nach wenigen Minuten eine böse Überraschung erleben. Einmal nicht aufgepasst, und schon wimmelt es in einem oder mehreren Zimmern von Marienkäfern.

Von den im Vergleich zu anderen Insekten beliebten und oft als Glücksbringer benutzten Tierchen bekommt man in den Sommermonaten relativ wenig mit – vor allem, wenn man keinen Garten hat, wo sie sich zu dieser Zeit am liebsten aufhalten. In den ersten Herbstwochen können sie jedoch zur Plage werden. Woran liegt das?

Marienkäfer sind unterwegs auf dem Weg in den Süden

Marienkäfer gibt es in Deutschland inzwischen in verschiedenen Farben. Bekannt sind vor allem die heimischen, mit den klassischen roten Panzern und schwarzen Punkten. Daneben werden vor allem zugewanderte asiatische Arten gesichtet – erkennbar an der eher orangenen bis teils ganz schwarzen Färbung.

Ein Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis) krabbelt im Naturschutzgebiet Ferbitzer Bruch nahe dem Dorf Kartzow auf den Stengeln des Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris)
Asiatische Marienkäfer sehen etwas andres aus. ihre Punkte sind eher Flecken und die Grundfarbe ist heller. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralvild

Beide – der Asiatische Marienkäfer und der heimische „Siebenpunkt-Marienkäfer“ – machen sich im Herbst auf den Weg in wärmere Regionen Europas. Dabei versammeln sie sich gerne gruppenweise und teils sogar in großen Schwärmen an Hauswänden, auf Balkonen oder Pflanzen. Am nächsten Tag können sie aber bereits weg sein.

Krabbeln sie dabei durch offene Fenster in unsere Wohnungen, so geschieht dies eher zufällig, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) erklärt. Marienkäfer machen es sich demnach am liebsten in Hohlräumen gemütlich, etwa in Mauerritzen oder Dachsparren. Auch Laubhaufen in Gärten sind beliebt zum Überdauern der kalten Jahreszeit.

Was sollte man tun bei Marienkäfern in der Wohnung?

Marienkäfer sind weder gefährlich, noch schädlich, wenn sie sich in der Wohnung aufhalten. Und mit einem oder zwei Käfern in der Wohnung haben die wenigsten Menschen wohl ein großes Problem – anders als anders als mit der zuletzt in NRW häufiger gesichtete Nosferatu-Spinne.

Sammeln sich mehrere Marienkäfer in der Wohnung, lassen sie sich schnell und einfach wieder loswerden. Befinden sie sich in Tür- oder Fensternähe, können sie vorsichtig mit einem Besen und einem Kehrblech nach draußen gebracht werden.

Gegen viele Käfer hilft auch ein Trick mit einem Staubsauger: Einfach eine dünne Socke oder einen Strumpf über das Staubsauger-Rohr stülpen und darin verschwinden lassen. Damit lassen sich die Marienkäfer einfach aufsaugen und draußen wieder freilassen. Auch Insektizide helfen natürlich, sollten aus Naturschutzgründen aber besser nicht verwendet werden.

Mit der bloßen Hand sollte man sie dagegen nicht unbedingt vor die Tür setzen. Wenn sich ein Marienkäfer bedroht fühlt, hinterlässt er eine kleine Menge Blut als Abwehrtaktik gegen Fressfeinde. Die für Menschen sichtbare gelbe Flüssigkeit riecht ziemlich übel und kann Kleidung, Möbel, Vorhänge und Wände verschmutzen.

Um zu verhindern, dass die Marienkäfer in Wohnung oder Haus gelangen, sind Fliegengitter vor den Fenstern am effektivsten. Sie halten auch andere unliebsame Gäste draußen. Ähnlich wie bei Spinnen sollen auch verschiedene Duftöle helfen, wie Lavendelöl, oder auch Vanillestangen und Lorbeerblätter.