Feuerwehr bekommt Systemtrenner - doch wozu sind die eigentlich gut?
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Einen fünfstelligen Betrag hat die Gemeinde Raesfeld für Systemtrenner ausgegeben, die die Feuerwehr bekommen hat. Aber wozu sind diese Geräte überhaupt gut?

Für einen fünfstelligen Betrag hat die Gemeinde Raesfeld Systemtrenner angeschafft. © Feuerwehr Raesfeld
Alle Fahrzeuge der Feuerwehr Raesfeld, die ein Standrohr mit sich führen, haben zwei Systemtrenner erhalten. Dies diene der Sicherheit des Trinkwassers, so Feuerwehrchef André Szczesny. Denn: „Die sichere Trennung von Trinkwasser und Nichttrinkwasser ist ein Grundsatz des Trinkwasserschutzes.“
Die Trinkwasserverordnung schreibe vor, dass Trinkwasser und Nichttrinkwasser bei der Löschwasserentnahme nicht vermischt werden dürfen, um eine Gesundheitsgefährdung für Menschen beispielsweise durch einen oder mehrere Stoffe auszuschließen.

An Standrohren kommen die Systemtrenner zu Einsatz. © Feuerwehr Raesfeld
Bei der Entnahme von Wasser aus dem öffentlichen Trinkwassernetz wird an einem Unterflurhydrant ein Standrohr gesetzt. An den beiden Abgabepunkten am Standrohr wird jeweils ein Systemtrenner angekuppelt, bevor dann ein Schlauch angeschlossen wird, der zum Tank des Löschfahrzeuges führt oder zu einer mobilen Pumpe.
Löschwasser kann nicht ins Trinkwassernetz
Ist der Druck im Trinkwasserversorgungsnetz niedriger als in der verlegten Wasserleitung, verhindert der Systemtrenner, dass Löschwasser durch Rücksaugen oder Rückdrücken in das Trinkwasserversorgungsnetz zurückfließen kann.
Technisch erklärt dies Szczesny so: „Der AWG Systemtrenner B-FW unterteilt das Wasserversorgungsnetz in zwei Druckzonen: In der ersten Zone liegt der Eingangsdruck an und in der zweiten Zone ein reduzierter Ausgangsdruck. Sinkt die Differenz unter 14 kPa (140mbar), wird automatisch ein Auslassventil geöffnet und das Wasser aus der zweiten Zone mit dem reduzierten Ausgangsdruck strömt ins Freie. Gleichzeitig schließt der eingebaute Rückflussverhinderer und trennt die beiden Druckzonen.“
So werde sichergestellt, dass der Eingangsdruck immer höher ist als der Ausgangsdruck. Auf diese Weise wird ein Rücksaugen oder Rückdrücken in das Trinkwasserversorgungsnetz verhindert. Der Systemtrenner werde ausschließlich durch den anstehenden Wasserdruck gesteuert.

Ein Piktogramm soll Lkw-Fahrer davon abhalten die Feuerwehrzufahrt zu verstopfen. © Feuerwehr
Ein großes Piktogramm in der Zufahrt zum Feuerwehrgerätehaus Raesfeld soll eine gefährliche Situation künftig entschärfen. Szczesny: „In den letzten Monaten hatten vermehrt Lkws die Zufahrt zum Feuerwehrgerätehaus genutzt, um hier die Nacht zu verbringen. Dadurch, dass das Gewerbegebiet rund um das Feuerwehrgerätehaus wächst, erhöht sich hier folglich auch die Anlieferung an den Betrieben.“
Gefahr für anrückende Feuerwehrleute
Es sei den Feuerwehrleuten bewusst, dass Lkw-Fahrer es „nicht immer einfach haben, einen nächtlichen Stellplatz zu finden“, so Szczesny. „Aber dennoch ist die Gefahr zu groß, dass die anrückenden Kameradinnen und Kameraden im Einsatzfall dann auf ein unbeleuchtetes Hindernis stoßen und es hier zu Unfällen kommen kann.“