
„Denken müssen wir ja sowieso, warum dann nicht gleich positiv?“ Dieses Zitat von Albert Einstein könnte Francis Dinyelus Lebensmotto sein. Seit er das Trikot des Königsborner SV trägt, hat er immer wieder bewiesen, dass er auch in schwierigen Situationen eine positive Einstellung behält. „Ich bin ein Mensch, der immer positiv sein will, egal was passiert“, sagt er selbst.
Neun Monate war er mit einem Muskelbündelriss außer Gefecht, doch sein Lächeln hat er in der Zeit nicht verloren. Aktuell lacht er sogar noch etwas öfter als zuletzt. Denn gesundheitlich geht es für ihn aufwärts. „Momentan fühle es mir etwas besser. Ich habe keine Schmerzen mehr. Der Muskel hat sich wieder normalisiert“, erzählt der 30-Jährige. „Ich denke, dass ich in zwei, drei Wochen wieder bei voller Fitness bin.“
Schwierige Zeit für Francis Dinyelu
Trotz seiner positiven Einstellung sei die unfreiwillige Pause für ihn eine schwierige Zeit gewesen: „Man kann nicht trainieren und der Mannschaft helfen. Das ist für den Kopf anstrengend.“ Schwer sei auch der Moment gewesen, als er sich damals die Verletzung zuzog. Er lief einem langen Ball hinterher und erlitt ohne Gegnereinwirkung einen Muskelbündelriss. „Da habe ich Angst gehabt und dachte, ich müsste mit dem Fußball aufhören. Aber als der Arzt das Okay gegeben hat, war ich überglücklich.“
Sogar nach Niederlagen verliert er sein Lächeln nicht. Zum Beispiel, als der KSV vor etwa zwei Wochen unglücklich in letzter Minute mit 2:3 beim SV Horst-Emscher verlor. Es war seine erste Partie über eine längere Distanz, nachdem er bereits früh für Leon Lukas eingewechselt wurde. „Wir waren in dem Spiel überlegen, hätten das 4:2 und das 5:2 machen müssen. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt“, blickt Dinyelu zurück. Nach dem Spiel sei er kurz traurig gewesen, habe aber dann schon wieder positiv auf das folgende Spiel geschaut, dass der KSV bekanntlich mit 2:1 beim SSV Buer 07/28 gewann.

Gegen Horst-Emscher feierte er übrigens auch sein erstes Tor in der Landesliga. Den ersten Elfmeter schoss Leo Mayka noch selber. Beim zweiten Elfmeter ließ ihm Leo Mayka den Vortritt, nach dem dieser zuvor gefoult worden war. Der Moment des Treffers sei ein „schönes Gefühl“ gewesen, „aber für mich sind die Punkte wichtiger“. Tabellarisch muss sich Königsborn kaum sorgen. Damit war vor Saisonbeginn nach dem Aufstieg sicher nicht zwangsweise zu rechnen: „Es ist unsere erste Saison in der Landesliga. Wir stehen im Mittelfeld der Liga. Damit können wir zufrieden sein. Wir wissen aber, dass wir auch Dinge verbessern können.“ Schwierig sei die Verletztensituation: „Wir haben viele Ausfälle. Daher muss jeder etwas mehr machen.“
Dass er alles gibt, muss ihm niemand verklickern, denn Dinyelu verkörpert den Klub wie kaum ein anderer. Seit sieben Jahren spielt er nun für den Sportverein. „Für mich ist Königsborn nicht nur ein Verein. Es ist eine Familie für mich“, schwärmt er. In Dinyelus Anfangszeit spielte der KSV noch in der Kreisliga A gegen den Abstieg. Pressesprecher Sven Runge war damals Co-Trainer und erinnert sich: „Er war mit verantwortlich dafür, dass wir in der Kreisliga A die Klasse gehalten haben. Francis ist und war nicht nur als Spieler wichtig, sondern als Typ. Jeder freut sich, wenn er ihn sieht.“ Angefangen hat er im Sturm, mittlerweile ist er auf der Sechs „gelandet“.
Beim Königsborner SV noch in der Kreisliga A gespielt
Mit einem derart steilen Aufstieg des Vereins hätte Dinyelu damals nicht gerechnet: „Ich wollte einfach nur Spaß haben.“ Macht es jetzt weniger Spaß? „Nein, jetzt macht es noch mehr Spaß. Wir haben jetzt eine andere Mentalität und einen anderen Trainer als damals in der Kreisliga.“ Der Nigerianer schätzt die Zusammenarbeit mit Andreas Feiler: „In den letzten Jahren habe ich sehr viel von ihm gelernt. Mir gefällt seine Arbeit“. Auch den ein oder anderen Mitspieler kennt er schon länger. Mit Val-Leander Wettklo spielt er nun bereits im vierten Jahr zusammen: „Ich verstehe seine Bewegungen und weiß, was er macht“
Die Liga sei jedoch etwas speziell: „Der Fußball in der Landesliga ist nicht grundsätzlich anders als in den unteren Ligen. Aber die Gegner sind besser. Man muss in jedem Spiel 120 Prozent geben.“ Diese Aufgabe werde auch am Wochenende auf Königsborn zukommen, wenn der KSV im Heimspiel gegen den 13. Firtinaspor Herne geht: „Das Hinspiel haben wir verloren. Daher dürfen wir sie nicht unterschätzten. Wichtig ist, dass wir unser Spiel durchziehen.“ Anstoß ist am Sonntag um 15 Uhr.