
Es gibt schlimme Erlebnisse oder bestimmte Lebenssituationen, die man vielleicht lieber unter den Teppich kehren möchte. Am besten gar nicht darüber sprechen, weil es einfach zu schmerzhaft ist, unschöne Erinnerungen wieder aufflammen lässt oder aus Angst, nicht ernstgenommen zu werden. Doch tatsächlich kann es helfen, in solchen Situationen mit engen Freunden oder Familienmitgliedern über das Erlebte zu sprechen – Verdrängung macht das Ganze in der Regel nur noch schlimmer.
Trost und Halt finden
Wer Probleme immer nur mit sich selbst ausmacht, trägt eine immer schwerere Last mit sich herum, die sich nach und nach im Unterbewusstsein breit macht. Was von außen niemand sieht, ist der Sturm, der im Inneren tobt.
Das Gedankenkarussell wird immer wieder neu angestoßen, man begibt sich geistig in jene Situation oder jenes Ereignis zurück, das die negativen Gefühle ausgelöst hat. Und das kann auf Dauer sogar krank machen: Psychologen zufolge stellt die Flucht vor bestimmten Gedanken oder Gefühlen eine erhebliche Stresssituation dar, die sogar Depressionen, Essstörungen oder andere psychische Erkrankungen auslösen kann.
Wer hingegen das Gespräch mit einer vertrauten Person sucht, findet darin nicht nur Trost und Halt, sondern gibt gleichzeitig einen Teil seiner Last ab. Sicher haben Sie auch schon einmal das Gefühl gehabt, Ihnen würde ein dicker Stein vom Herzen fallen, nachdem Sie sich etwas von der Seele geredet haben. Ebenso schafft ein intensives Gespräch oftmals die Möglichkeit, eine Lösung für seine Situation zu finden. Der Austausch über Schwierigkeiten, Belastungen und Erfahrungen sorgt zudem für Nähe und stärkt die Bindung zwischen zwei Menschen.
Manchmal muss es professionelle Hilfe sein
Auch wenn Freunde und Familienmitglieder wichtige Vertrauenspersonen sind und sie die ersten Ansprechpartner für emotionale Unterstützung sein sollten – sie können nicht alle psychischen Belastungen auffangen.
Manchmal ist es notwendig, sich professionelle psychologische Hilfe zu suchen, zum Beispiel, wenn man es selbst nicht mehr schafft, negative Gedanken zu überwinden oder über einen längeren Zeitraum mit starken emotionalen Einbrüchen zu kämpfen hat. Passende Beratungsstellen sind auf den Websites der Krankenkassen, über die Psychotherapeutensuche der Ärztekammer oder über Beratungsstellen in den Städten zu finden.
Oft heißt es: „Jeder hat sein Päckchen zu tragen“ – doch scheuen Sie sich nicht, über Ihre Probleme zu sprechen, denn sonst wird das Päckchen auf dem Weg nur größer und schwerer.