Rekener Pfarrgemeinde von alten Missbrauchsfällen erschüttert Täter tot, Opfer entschädigt

Ein Kreuz in einer katholischen Kirche
Immer wieder kommen alte Missbrauchsfälle ans Tageslicht, von denen selbst die heutigen Gemeindepfarrer überrascht werden. © picture alliance/dpa
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In der Pfarrei St. Heinrich in Reken hat es Ende der 1960er-Jahre sexuellen Missbrauch durch einen damals in der Pfarrei tätigen Pater der Mariannhiller Missionare gegeben. Hierüber hat die Pfarrei am 18./19. März die Gläubigen im Anschluss an die Gottesdienste informiert

Jemand, der selbst nicht in Reken wohnt und selbst nicht Opfer des Paters ist, hat Mitte Februar den amtierenden Pfarrer Thomas Hatwig über den Missbrauch in der Pfarrei informiert. Die Nachfrage des Pfarrers bei der Interventionsstelle des Bistums Münsters ergab, dass dort zwei Meldungen zu Missbrauchsvorfällen vom Ende der 1960er-Jahre vorliegen. Als Täter beschuldigt wurde der damals in der Pfarrei tätige Mariannhiller Pater P.S.. Die beiden Betroffenen haben vom Bistum Münster Anerkennungszahlungen erhalten. Der Täter lebt nicht mehr.

Information nach 50 Jahren

Pfarrer Hatwig war bis zu den Hinweisen Mitte Februar nicht über die Vorfälle aus der Vergangenheit informiert. Jetzt war Interventionsbeauftragte des Bistums Münster, Peter Frings, zu einer Sondersitzung des Pfarreirates unter Beteiligung des Seelsorgeteams vor Ort und hat die Anwesenden über die Sachlage unterrichtet. Die Namen der Betroffenen oder Details zu den Vorgängen konnte Frings aus rechtlichen Gründen nicht nennen. Anwesend war bei diesem Treffen auch ein Verantwortlicher der Mariannhiller Missionare, die in Maria Veen ein Gymnasium betreiben. Denn auch bei der Ordensgemeinschaft gibt es Meldungen zu sexuellem Missbrauch in der Vergangenheit, die sich auf die Schule, bzw. das Internat beziehen.

Kontakt für Betroffene

Um für größtmögliche Transparenz zu sorgen, haben sich der Pfarreirat, der Kirchenvorstand und das Seelsorgeteam entschlossen, den Sachverhalt nun öffentlich zu machen.

Für den Fall, dass es weitere Betroffene in Reken geben sollte, besteht die Möglichkeit, dass diese sich unmittelbar bei den Ansprechpersonen des Bistums Münster oder bei den folgenden Personen in der Pfarrei:

Pfarrer Thomas Hatwig, Telefon: (02864) 94018, hatwig@bistum-muenster.de

Pastoralreferentin Elisabeth Stein, Telefon: 0174 8481782, stein-e@bistum-muenster.de

Außerdem werden am Montag (20. März) von 17 bis 18 Uhr Pfarrer Thomas Hatwig und Pater Thomas Winzenhörlein im Pfarrheim St. Marien für ein persönliches Gespräch zur Verfügung stehen. Am Dienstag (21. März) werden dort ebenfalls von 17 bis 18 Uhr Pfarrer Thomas Hatwig und Pastoralreferentin Elisabeth Stein für ein Gespräch bereitstehen.