Lebensgefährliche Messer-Attacke Tatverdächtiger hatte Hausverbot im Amtsgericht Dorsten

Redakteur
Polizei im Einsatz
Mehrere Streifenwagen und ein Fahrzeug der Kriminaltechnik waren am Montag (16.1.) am Tatort. Unter anderem wurden am Ort der Gewalttat Mitarbeiter des Zentralen Betriebshofes in Herten befragt. © Frank Bergmannshoff (A)
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Mit dem tatverdächtigen 34-jährigen, der am Montagmorgen (16. Januar) bei einem Gewaltverbrechen in Herten seine geschiedene Ehefrau vor den Augen der gemeinsamen Tochter (5) lebensgefährlich verletzt haben soll, hat auch die Justiz in Dorsten bereits zu tun gehabt. Wie Amtsgerichtsdirektor Dr. Stephan Hillebrand auf Anfrage unserer Redaktion sagte, war der inzwischen in Gelsenkirchen lebende Mann Beteiligter in einem Verfahren, das vor einem Jahr vor dem hiesigen Familiengericht zu Ende gegangen ist.

Nähere Einzelheiten wollte der Amtsgerichtsdirektor nicht mitteilen, da es sich um ein nicht-öffentliches Verfahren gehandelt hatte. Stephan Hillebrand bestätigte allerdings, dass gegen den jetzigen Tatverdächtigen ein Hausverbot im Amtsgericht verhängt worden war, weil er gegenüber Justizangehörigen Drohungen ausgestoßen und sich sehr aggressiv verhalten habe.

Vor diesem Hintergrund sei auch das Erscheinen von Polizeibeamten im Dorstener Amtsgericht am Tattag des Hertener Gewaltverbrechens zu erklären, so Hillebrand: „Dies war eine Vorsichtsmaßnahme und hatte keinen weiteren konkreten Anlass.“

Wie sich schnell herausstellte, verließ der Gelsenkirchener, der mit seiner Familie zeitweilig auch in Dorsten gelebt haben soll, kurz nach der Tat das Land. Doch die Ermittler ließen nicht locker – und so wurde er am Dienstag (17.1.) in enger Zusammenarbeit mit den Behörden in Tschechien festgenommen.

Seine Ehefrau (32) ist mittlerweile außer Lebensgefahr, wurde bei dem Angriff jedoch durch ein Messer schwer am Oberkörper verletzt. Das Kind ist körperlich unverletzt und laut Polizei „gut versorgt“.