
Am Dienstagabend wurde der neue Heimatkalender für das Jahr 2023 offiziell vorgestellt. Die Vorsitzende des Heimatbundes, Dr. Edelgard Moers, hatte alle Sponsoren und Autoren ins Wulfener Gemeinschaftshaus eingeladen – gemeinsam mit der Volksbank, die in diesem Jahr den Druck des hochwertigen Buches unterstützt.
Im Wechsel mit der Sparkasse wurde so trotz Corona auch im 82. Jahr ein Buch produziert. Bürgermeister Stockhoff lobte diesen Einsatz als ein Stück Verlässlichkeit: „Dieses Buch lässt eine große Vielfalt von Meinungen zu Wort kommen. Solche Toleranz haben manche Menschen inzwischen leider verlernt.“
Der Heimatkalender steht unter dem Motto „Gesichter unserer Stadt“. Er behandelt auf 276 Seiten zum Teil brandaktuelle Themen. Mitherausgeber Hans-Jochen Schräjahr hob einige Beiträge im Kapitel „Zeitgeschehen“ besonders hervor. So erinnert Dirk Hartwich aus Rhade angesichts der täglichen Bilder von Krieg und Zerstörung unter der Überschrift „Ohne Frieden ist alles nichts“ an die Dorstener Friedensbewegung in den 1980er-Jahren.
Dorsten als neue Heimat
Die Ukrainerin Ljuba Didszun, die seit 20 Jahren in Wulfen lebt, beschreibt in ihrem Artikel „Leib und Seele geben wir für die Freiheit“, was es bedeutet, im Krieg zu leben. In Telefonaten mit ihrer Familie in Odessa erfährt sie aus erster Hand, was dort wirklich geschieht.
Edelgard Moers hat ein Gespräch mit der Syrerin Amira Alfruh geführt und ihre Gedanken in dem Beitrag „Die Heimat verlassen – in Dorsten zur Ruhe kommen“ zusammengefasst. Eine andere unbequeme Zeitgenossin steht im Mittelpunkt des Artikels von Barbara Seppi: „Das neue Zuhause für die Ideen der Tisa von der Schulenburg“.

Abgesehen von politischen Aspekten beinhaltet der neue Heimatkalender auch Texte zur Stadtgeschichte, über Natur/Umwelt und Brauchtum. Aber es gibt nicht nur Sachtexte, sondern auch Literarisches und Gedichte. Hier findet jede/r einen passenden Lesestoff. Hinzu kommen zahlreiche ganzseitige Fotos von Menschen, die von Jürgen Moers bei der Ausübung ihrer jeweiligen Passion abgelichtet wurden.
So ist ein vielschichtiges Mosaik aus „Gesichtern unserer Stadt“ entstanden. Mehr als 30 Autoren und Autorinnen haben Texte zu diesem Buch eingereicht. 1100 Exemplare wurden gedruckt, und der Stückpreis liegt immer noch konstant bei 10 Euro. Das ist nur möglich, weil es eine Vielzahl von verlässlichen Sponsoren gibt. Zwei von ihnen wurden bei der Veranstaltung besonders geehrt, weil sie schon seit Jahrzehnten die Produktion des Heimatkalenders unterstützen: Clemens Borgmann und Heribert Vennhoff.
2024: Gestaltung der Heimat
Der Heimatkalender 2024 steht unter dem Motto „Gestaltung unserer Heimat“. Bis zum 15. Juni 2023 kann man per Mail Beiträge einsenden unter edelgardmoers@web.de