
Die Mieter sind genervt und verärgert. Am Händelweg stehen für vier Mehrfamilienhäuser gut 50 Parkplätze zur Verfügung. Aber nicht immer finden die Bewohner auch einen Platz. Die Vermutung: Fremdparker nutzen die kostenlosen Parkplätze.
Der Verdacht ist begründet. Denn die Lage ist günstig. In der Nähe ist die Grundschule am Hügel. Elterntaxis können in der Auffahrt zum Händelweg Nummer 8, 10, 12 und 14 „kurz“ halten oder gleich eine der Parklücken nutzen und „eben“ das Kind einsammeln.
Oder eben schnell für Besorgungen in der Castroper Altstadt den Wagen am Händelweg abstellen – auch das machen wohl die ein oder anderen Autofahrer. Nicht nur Daniel Butt nervt das. Er wohnt am Händelweg. „Ja, die Parkplätze sind hier schon manchmal schnell belegt“, sagt er.
Er ist nicht der einzige Anwohner, den es nervt, dass hier immer wieder Fremde parken. Schließlich zahlen die Mieter die Reinigung des Außengeländes und der Parkflächen, ist der Tenor der befragten Anwohner, die ihre Namen aber nicht öffentlich nennen wollen.
Seit mehreren Jahren habe man sich bei der LEG, dem Vermieter, dafür eingesetzt, dass gegen die Fremdparker etwas unternommen wird. Offenbar hat das nun gefruchtet: Denn vor gut einer Woche hat die LEG Hinweisschilder aufgestellt.

„Reserviert“ steht dort unter einem großen weißen P auf blauem Grund. Nur LEG-Mieter des Händelwegs 8, 10, 12 und 14 dürfen hier stehen. Nur: Wer kontrolliert das und wie? Das fragt sich auch Daniel Butt. Einen Parkausweis oder ähnliches, um sich als LEG-Mieter auszuweisen, hat er jedenfalls nicht bekommen.
Es gebe Mieter, die darauf achten, ob jemand von außerhalb hier parkt. Der oder die spreche denjenigen dann auch an. Die Lösung kann es aber nicht sein.
„Wieso gibt es hier keine Schranke?“, fragt Daniel Butt.
Das sagt die LEG
Man versucht es wohl erstmal mit den Schildern. LEG-Sprecherin Veronika Böhm schreibt auf die Frage, wie man die Einhaltung denn kontrollieren wolle: „Wir setzen hier primär auf die Wirkungsweise und eindrückliche Botschaft der aufgestellten Schilder.“
Eine Umfrage unter den Mietern lässt vermuten, dass die „eindrückliche Botschaft“ nicht eindrücklich genug ist. Immer noch gebe es hier Fremdparker. Rein rechtlich wäre es möglich, dass die LEG einen Schritt weitergeht. Vorausgesetzt der Parkplatz ist Eigentum der LEG, könnten falsch parkende Fahrzeuge kostenpflichtig abgeschleppt werden.