BVB-Boss Hans-Joachim Watzke: „Habe mich persönlich bei Lewandowski bedankt“

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Hans-Joachim Watzke spricht auf einer Pressekonferenz.
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sieht in Leipzig und Leverkusen starke Konkurrenten im Titelkampf. © picture alliance/dpa
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BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sieht vor dem Start der 60. Bundesligasaison neben Borussia Dortmund zwei Herausforderer im Meisterrennen mit dem FC Bayern München: RB Leipzig und Bayer Leverkusen. „Die natürliche Verantwortung für einen Titelkampf, die man dem BVB gerne zuschiebt, darf man irgendwann gerne mal auf ein paar Schultern mehr verteilen“, so der 63-Jährige in einem Interview mit dem Kicker.

BVB-Boss Watzke sieht Bayern als absoluten Titel-Favoriten

Der Grund dafür liegt laut Watzke in der Finanzkraft des Duos: „In Leipzig wird gute Arbeit geleistet, da steckt auch finanzielle Power dahinter“, meint Watzke, der weiter anführt: „Was man bei uns in Dortmund nicht vergessen darf: Die Kaderkosten sind konstant geblieben – anders als etwa in Leipzig, wo die Personalausgaben um 61 Millionen Euro gestiegen sind. In Leverkusen ist es nicht viel anders. Alle drei werden alles tun, davon bin ich überzeugt.“

Dennoch bleiben die Bayern „der absolute Favorit“. Das hängt für Watzke mit der Verpflichtung des „herausstechenden“ Sadio Mané vom FC Liverpool als Ersatz für den zum FC Barcelona abgewanderten Robert Lewandowski zusammen. Beim früheren BVB-Angreifer habe sich der Sauerländer „persönlich bedankt, weil er die Bundesliga in den vergangenen zwölf Jahren sehr, sehr gut repräsentiert hat. Er hat sich ebenfalls bedankt für die Zeit in Deutschland. Und für die in Dortmund, wo er sehr viel gelernt habe.“

BVB-Geschäftsführer Watzke weiterhin Verfechter der 50+1-Regel

Damit auch in Zukunft weiterhin Superstars wie Mané in die Bundesliga wechseln, ist für den DFL-Aufsichtsratschef die Auslandsvermarktung der Bundesliga ein wichtiger Schlüssel: „Fakt ist: „Wenn wir nachhaltig in einem nennenswerten Umfang unsere Auslandserlöse erhöhen wollen, kommen wir nicht darum herum, Präsenz zu zeigen. Zu Ende gedacht bedeutet das, dass ab nächster Saison eigentlich jeder Bundesligist und zahlreiche Zweitligisten eingeladen sind, raus in die Kernmärkte zu gehen. In die USA, nach Asien, irgendwann vielleicht auch mal nach Australien.“ Andernfalls drohe laut Watzke die „Verzwergung der Bundesliga.“

Im Gegensatz zur Auslandsvermarktung ist für ihn der Wegfall der 50+1-Regelung kein geeignetes Mittel, um die Finanzkraft der Bundesliga zu erhöhen: „Demokratische Mitbestimmung, wie sie in Vereinen seit Hunderten von Jahren praktiziert wird, ist so tief in unserer Gesellschaft verwurzelt, dass eine Abschaffung tiefe Verwerfungen auslösen würde. Zum anderen würde es für den Fan viel teurer, das will ich nicht. Fußball ist in Deutschland Gott sei Dank noch Gesellschaftskitt. Drittens konnte mir noch keiner widerlegen, dass ein 50+1-Klub genauso erfolgreich sein kann.“